Seiten

Sonntag, 1. August 2010

Gurupurnima, Teil 4


Sri Swami Vishwananda fährt fort:
"Wenn man solche Leute (die ihre Vernunft nicht nutzen) fragt, ob sie glücklich sind, sagen sie oft: "Nein, ich bin nicht glücklich," weil sie nicht wissen, was sie wirklich wollen. Weil sie auf das gehört haben, was die Leute ihnen erzählt haben.
Was tust du, wenn jemand kommt und zu dir sagt, dass der spirituelle Pfad nicht gut ist? Komm, sag es mir! Anwortest du dann mit 'Nein'?
Nun, dies ist, wenn Ihr anfangt, nachzudenken.
Aber stellt Euch vor, zu Beginn Eures spirituellen Pfades kommt jemand und fängt an, Dir eine Menge Klatsch zu erzählen, erzählt Dir, dass Dein Weg nicht richtig ist. Natürlich übernimmt in dem Moment der Verstand.
Ihr wisst, wie Gerüchte anfangen? Lasst mich Euch eine Geschichte erzählen über einen König namens Kandhalsena:
Eines Tages zog der König in den Krieg. Während der Krieg stattfand, kam ein niederer Minister und erzählte dem Hauptminister des Königs:
" Weisst du, dass der König gestorben ist?" Und natürlich hat sich der Hauptminister grosse Sorgen gemacht. Dann kam ein Rishi zum Palast zurück und verkündete: "Der König ist tot!" Drei Tage lang haben die Menschen den Tod des Königs betrauert. Sie haben geweint und geweint und geweint und am dritten Tag kam der König zurück und sah einen jeden in weissen Kleidern, denn weisse Kleider werden in der Hindu Tradition getragen, wenn jemand stirbt.
Weisse Kleider werden nicht nur auf dem spirituellen Pfad getragen. Warum trägt man weisse Kleider? Weil - wie soll ich sagen - das alte Du tot ist; man trägt weisse Kleider, weil man zum Göttlichen hin voranschreitet.
Der König sah also jeden in Trauerkleidung weinen und fragte: "Warum weint ihr alle?"
Er ging zum Hauptminister und fragte: "Wer hat dir gesagt, dass ich tot sei?" Dieser antwortete: "Weisst du, der Unterminister hat mir das gesagt."
Also haben sie diesen gerufen und er antwortete: "Nun, ich habe eine Gruppe Leute in einem bestimmten Dorf sagen hören, Kandhalsena sei tot."
Sie gingen also in dieses Dorf und kamen zu einem Töpfer, der am Weinen war. Sie baten ihn, zum König mitzukommen. Der König herrschte den weinenden Töpfer an: "Wie kannst du es wagen, zu sagen, ich sei tot?" "Nun, mein König, ich habe nicht gesagt, das du tot bist." "Aber jeder sagt, dass du gesagt hast, dass Kandhalsena tot sei," erwiderte der König. "Ja, ich habe gesagt, dass Kandhalsena tot ist, doch Kandhalsena ist mein Esel und mein Esel ist tot!" Der König wollte wissen, weshalb der Töpfer seinen Esel Kandhalsena nannte. Der Töpfer erzählte:
" Eines Tages lief ich durch den Dschungel und sah diesen Esel, der zu mir in menschlicher Sprache sagte: "Ich bin Kandhalsena und würde gerne mit dir nach Hause gehen. Nimm mich mit und ich werde dir all deine Wünsche erfüllen."
Der Töpfer nahm also den Esel mit, der den gleichen Namen wie der König trug und als das Tier starb, hatte er um seinen Esel geweint.
Als die Leute hörten "Kandhalsena ist tot" ,haben sie gedacht, es sei der König.

Dies, um Euch zu zeigen, wie man sich selbst verdummen kann durch bestimmte Gerüchte, durch bestimmten Klatsch. Man verliert die Vernunft, ohne die Wahrheit zu kennen, ohne zu wissen, was man wirklich will.
Lernt, auf Euer Herz zu hören, denn was auch immer die Leute sagen, es ist immer ein gewisser Grad an Unwahrheit dabei. Doch was auch immer Du in Deinem Inneren hörst, da ist bestimmt ein gewisser Grad an Wahrheit dabei."


Keine Kommentare: