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Donnerstag, 20. August 2009

Unser Stolz


"Wie erkenne ich Stolz und wie drückt sich Stolz aus?" ist die gut durchdachte Frage einer Satsang Teilnehmerin. 
Swami Vishwananda erläutert: "Ein Ausdruck von Stolz ist, dass du dich selber lobst und rühmst. Du denkst, dass alles, was du tust, richtig ist. Mit 'du' ist nicht das innere 'DU', sondern das äussere 'DU' gemeint. Mit diesem Eigenlob solltest du aufhören, solche Gedanken musst du abbrechen. Es ist gut, wenn du diese diese Art von Stolz bei dir entdeckst und erkennst. Versuche, dich dauernd zu kontrollieren und gib dir Mühe dabei.

Ein weiteres Zeichen von Stolz ist, dass du immer zuvorderst sein musst, dass du denkst, besser sein zu müssen als alle anderen. Aber du weisst ja, dass niemand allwissend sein kann. Wenn du diesen Aspekt von Stolz bei dir erkennst, versuche dein bestes. Was heisst das? Mache dich auf den Weg - stelle dich immer in den Hintergrund. Du sollst dich nicht äusserlich, physisch zurückstellen, sondern im Inneren.

Wenn dein Verstand dir schmeichelt und dir sagt, wie wundervoll du bist, wie grossartig dein Wissen ist und wie viel du über verschiedenste Sachbereiche weisst, ist es bereits um dich geschehen und der Stolz hat dich 'erwischt'. Im Moment, wo dir das bewusst wird, bekommst du ein Gefühl für diese Art von Stolz. Und was sagt dir dieses Gefühl, diese innere Stimme? Es ist gut, dass du diesen Stolz bemerkt hast, denn er ist eine Bedrohung auf deinem spirituellen Weg. Gehe nicht weiter in dieser Richtung, sei bescheiden.

Stolz kann auch entstehen, wenn du denkst, dass du besser bist und alles besser weisst als andere, sogar besser als der Lehrer selbst. Du beginnst, andere zu belehren. Und was geschieht, wenn sie deine Meinung nicht teilen? Dann ist für dich klar, dass du Recht hast. Nur du siehst die Sache richtig, die andern sind im Fehler. Nur du bist im Recht, die andern sind im Unrecht.
Wenn das geschieht, gibt dir Gott wieder die Möglichkeit, durch eigene Erfahrungen im Leben zu lernen; durch gute, schlechte, freudige oder schmerzhafte Erfahrungen, durch frohe oder üble Ereignisse. Weshalb? Damit du stark und in dir gefestigt wirst. Du wandelst den Stolz um in innere Stärke. Doch diese Transformation verläuft bei jedem anders und ist eine ganz persönlich Angelegenheit."

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Dear Guriji,

leider oft viel zu wahr :-)und

unsere Gesellschaft lehrt uns immer wieder -

"Bescheidenheit ist eine Zier doch weiter kommt man ohne ihr" (Sprichwort)

Ich übe, übe, übe...

Tarun