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Mittwoch, 23. September 2009

Die Stille


Beim Satsang vom 18.September 2009 spricht Swami Vishwananda über die Gedanken und die Stille.

"Wir sagen 'Gott' - Er ist der Allwissende, nicht wahr? Meint ihr wirklich, dass wir ihn bitten müssen? Wieviele meinen, dass wir ihn bitten müssen? Zwei? (Swami lacht.) Nun, die meisten Menschen meinen, dass wir immer bitten müssen. Wir hören niemals auf. Doch worum bitten wir? erzählt es mir." Ein Satsang Teilnehmer sagt 'Liebe', ein anderer wünscht 'einen neuen Mercedes'. Swami lacht und meint: "Das wird wohl etwas dauern. Nun, wir bitten immer um irgend etwas: "Gib uns dieses, gib uns jenes." Oft ist unser Bitten so beschränkt, dass es nie aufhört. Ja, es stimmt, wir müssen bitten, doch wir müssen auch wirklich wissen um was wir bitten. Einige Menschen werden 'Liebe' sagen; sie ist schon da. Was meint ihr, worum können wir Gott bitten? Verschiedene Antworten wie:
-Uns zu lehren-
-Weisheit-
-Uns nach Hause zu führen-
-Unseren Geist zu reinigen-
-Gott, was möchtest von zu mir?- Swami lacht lange und sagt: Das ist stark. Nun, wärt ihr bereit zu geben, wenn er sagen würde, was er von euch möchte?

Lasst ihn uns um eine Sache bitten: Unsere Gedanken zu reinigen. "Hilf uns, jenseits dieser Gedanken zu gehen, hilf uns, jenseits des Geistes (mind) zu gelangen."
Das ist alles. In dem Moment, wo ihr dies überschritten habt, wird es sehr einfach sein. Dies jedoch ist der schwierigste Teil, an dem jeder hängen bleibt, weil unser Geist so aktiv ist. Wir sehen das jeden Tag in allem, was wir tun. Unser Geist ist immer an erster Stelle.

Wo war euer Gedanke zu Beginn als ihr bei Gott wart? Er war immer auf Gott ausgerichtet. Es gab keine Sekunde, in der er durch beschränkte Dînge wie einen Mercedes abgelenkt war. Doch wieviele Menschen richten ihre Gedanken und ihren Geist, auf Gott aus? Nur wenige. Eine Handvoll. Der Rest denkt, wie er einen Mercedes oder dieses oder jenes bekommt. Sie werden sogar beten: "Gott gib mir dies."

Durch das Gebet, durch das Rezitieren eines Mantras und durch Meditation lernen wir, die Gedanken zu kontrollieren. Am besten geschieht das jedoch durch Stille. Betet, chantet euer Mantra und bringt euch zum Schweigen. Spürt das Mantra in euch. Und wenn ihr den Namen Gottes chantet, dann sagt nicht einfach 'Narayana' oder 'Durga' oder 'Babaji' oder 'Jesus Christus'. Es geht nicht nur um den Namen, wisst ihr? Dieser Name erzeugt eine Schwingung und diese Schwingung vibriert, selbst wenn ihr euch dessen nicht bewusst seid. Doch das Wichtigste ist, dass ihr fühlen müsst, dass jeder Teil eures Körpers diesen Göttlichen Namen vibriert. Und das könnt ihr nur wirklich spüren und wahrhaft wissen, wenn ihr in der Stille seid. Stille bedeutet nicht, dass ihr aufhören müsst zu arbeiten und sagt: "Ich setze mich nun ruhig hin und fertig." Nein, Stille bedeutet, dass ihr, ganz gleich was ihr tut, ruhig bleibt.

Und was euch noch näher ist: Zügelt eure Zunge. Es heisst, dass man alles, was Knochen hat, beherrschen kann. Der Körper besteht aus 206 Knochen. Die Zunge allerdings besteht nicht aus Knochen, also müssen wir lernen, sie zu zügeln. Wenn diese Zunge die Göttlichen Namen also die ganze Zeit singen kann, werdet ihr in der Lage sein, sie zu zügeln. Und wenn ihr gelernt habt, eure Zunge zu zügeln, werdet ihr im Stande sein, eueren Geist zu beherrschen. In dem Moment, wo ihr den Gedanken äussert, werdet ihr, sofern er göttlich ist, das Positive sehen. Wenn er negativ ist, werdet ihr das Ergebnis jedoch auch sehen. Dann werdet ihr fragen: "Warum entwickle ich mich nicht weiter? Warum spüre ich das Göttliche nicht?"

Stellt euch die Frage: Seid ihr ruhig? Seid ihr gelassen? Oder seid ihr im Stolz und wollt ihn äussern? Beobachtet immer eure Gedanken.
Dies ist die erste Grundlage der Spiritualität: In Stille zu sein.
Das könnt ihr in allen Religionen finden. Alle Religionen werden euch ein Mantra geben. Ganz gleich ob es der Name von Allah, Jesus Christus oder Rama ist. Geht und chantet und bringt euch zur Ruhe. Wenn ihr eine bessere Meditation habt und euch weiter entwickeln möchtet, dann kontrolliert eure Gedanken und seid so oft wie möglich in Stille.
Jai Gurudev!"

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