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Sonntag, 1. Mai 2011

Gewohnheiten verändern, erster Teil




Sri Swami Vishwananda spricht am Darshan vom 26.2.2011 darüber, wie es möglich ist, Gott im alltäglichen Leben zu verwirklichen:
"Vor einigen Tagen fragte mich jemand: „Swamiji, Du sagst dauernd, wir sollen immer zu Gott beten, aber ich arbeite ausserhalb. Wie werde ich Gott erreichen?“
Ich denke, diese Frage stellen sich viele von Euch. Die Antwort ist einfach. Es handelt sich um einen Satz in der Gita. Natürlich, die Pflicht eines jeden ist sehr wichtig. Man kann nicht seine Pflicht vernachlässigen.



In der Gita wird gesagt, dass man sein Dharma tun muss. Um was es sich auch handelt, das Dharma ist sehr wichtig; doch wie man es zu erfüllen hat, das ist das Allerwichtigste.
Es gibt eine Form, seine Pflicht zu erfüllen, welche Nishkama Karma [wunschlose Handlung, selbstlose Handlung] genannt wird. Das bedeutet, seine Pflicht zu tun, ohne irgendetwas zu erwarten, seine Pflicht zu erfüllen, indem man den andern dient, ohne überhaupt nur an das Ergebnis zu denken. Das ist es, was die Gita sagt: Was auch immer man tut, wenn man an den Früchten der Handlung hängt, wird man leiden. Das stimmt, denn wenn wir gewisse Dinge erwarten, wenn wir gewisse Dinge tun, ist damit immer eine gewisse Erwartung verbunden. Und wenn diese Erwartung nicht eintritt, was geschieht? Du fühlst Dich traurig, nicht? Du fühlst Dich gekränkt. Woher kommt das? Du selbst hast es erschaffen. Du machst Dich selber traurig.



Wenn also jemand seine Pflicht tut, ohne überhaupt etwas zu erwarten, bedeutet das, dass der Verstand sich bereits dem Göttlichen hingibt. Anders ausgedrückt, es wird gesagt, dass die Gedanken - wenn sie die sattvische Qualität haben – dass die Gedanken keine Kraft mehr in sich haben. Das heisst, alles, was auch immer jemand tut, geschieht in vollkommener Hingabe an das Göttliche. Wer hingegen auch nur ein kleines bisschen rajasische Qualität in die sattvische Qualität mischt, sagt immer: „Ich will der Welt etwas Gutes tun.“ In diesem Stadium sehen wir, dass das ICH sehr gross ist. Immer wenn der Verstand ein Bild des Ichs zeichnet, ist damit nicht das Ich des Selbst gemeint; es bedeutet immer das Ich des Ego, das denkt: „Ich kann das tun, ich kann jenes tun.“
So lange Du nicht Dein Selbst verwirklicht hast, ist das Ich des Egos immer gross. Deshalb wird in der Schrift gesagt:
Entferne dieses Ich. Stelle es zu Ihm, weißt Du, zum Herrn, denn so lange man nicht alles verwirklicht hat, muss man sich ohne Unterlass daran erinnern, dass alles Ihm gehört."

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